Unsichtbare Stütze: Pflegende An- und Zugehörige

Veröffentlichungsdatum04.04.2024Lesedauer2 MinutenKategorienCommunity Nurse
social care

Rund 950.000 Menschen in Österreich widmen sich der Pflege und Betreuung eines Angehörigen auf verschiedene Art und Weise. Dazu kommen rund 42.000 pflegende Kinder und Jugendliche („Young Carers“) bis 18 Jahren, meist weiblich, die – häufig überdurchschnittliche - pflegerische Verantwortung für kranke Familienmitglieder übernehmen.


Pflegende An- und Zugehörige sind in der Mehrheit älter als 60 Jahre und überwiegend Frauen. In der häuslichen Pflege beträgt der Anteil der Frauen rund 73 Prozent. Eine Pflegebedürftigkeit entwickelt sich meist langsam. Zunächst benötigen die pflegebedürftigen Personen praktische Unterstützung im Alltag, beim Einkaufen, Aufräumen, bei Behördenwegen oder beim Ermöglichen sozialer Kontakte außerhalb des Wohnortes. Später kann Hilfe auch bei einfachen Tätigkeiten notwendig werden, wie Essen kochen, Einnahme der Mahlzeiten, Waschen, Anziehen, beim Gang auf die Toilette oder der Einnahme von Medikamenten.

womenDie Pflege eines Angehörigen ist oft körperlich, emotional und psychisch belastend. Viel zu oft wird diese Pflege als selbstverständlich betrachtet, obwohl Betroffene immer wieder vor neuen Herausforderungen und schwierigen Situationen stehen. Um gesund zu bleiben, ist es jedoch wichtig, ein Bewusstsein für die Selbstpflege zu entwickeln. Es hilft, körperliche und psychische Überforderungen zu vermeiden.

Pflegende An- und Zugehörige benötigen selbst Unterstützung, vor allem in folgenden Bereichen:

  • Entlastung und Erholung z.B. durch Unterstützungsangebote von sozialen Diensten oder Hilfe durch andere Angehörige oder Freunde
  • Information, Beratung und Schulung bei praktischen pflegerischen Tätigkeiten im Alltag sowie
  • Möglichkeiten der persönlichen Aussprache


Diese Entlastungsmöglichkeiten möchte ich Ihnen aufzeigen:

Die Gesundheit.gv.at und das Sozialministerium bieten eine große Bandbreite an Unterstützungsmöglichkeiten an.

Solltet ihr ein „Young Carer“ sein, gibt es hier hilfreiche Tipps für euch.

Die Caritas, das Rotes Kreuz und das Fonds Soziale Wien bieten Angehörigen Schulungen und Workshops für das richtige Handling und fehlende Fachwissen in der Pflege an.

Für die finanzielle Unterstützung für pflegende Angehörige gibt es das Pflegegeld und bei bestimmten Voraussetzzungen auch den Angehörigenbonus. Des Weiteren gibt es seit Oktober 2023 den NÖ Pflege- und Betreuungsscheck.

Sollten Sie mit jemanden über Ihre (Pflege)-Situation zuhause reden wollen, stehen Ihnen diese Möglichkeiten zur Verfügung: „Einfach mit anderen Menschen plaudern wollen“- Das Plaudernetz

Wenn Sie das Gespräch mit einem Professionisten suchen, dann wäre „Das Angehörigengespräch“ eventuell das Richtige für Sie.

Hier können Sie sich mit anderen pflegenden An- und Zugehörigen austauschen und vernetzten.


 Zu guter Letzt noch die Einladung zur Jahreskonferenz pflegender Angehöriger. 
eine Gruppe von Menschen, die zu Fuß gehen